Grußwort

Liebe Gemeinde,

wenn ich Ihnen schreibe ist der Himmel blau. Schon früh am Morgen unterhalten sich unzählig viele Vögel über dies und das. Meine Tage sind eingewebt in Wärme, Leichtigkeit und eine helle Freude.

„Geh aus mein Herz und suche Freud!“ dichtete Paul Gerhard vor langer Zeit – ich wünsche Ihnen, dass sie da einstimmen können! Manche von Ihnen freuen sich vielleicht auf Ferien, auf entspannten Alltag oder aufs Reisen – auf eine Atempause für die Seele.

„Möge Segen sein, wo du bist!“ grüßt mich einer. Das wünsche ich Ihnen auch - und Freude dabei, jeden Tag neu zu begrüßen. Luther, sagt „sola Gracia“: „allein aus Gnade“ sind wir, was wir sind. Ich wünsche Ihnen in diesem Sommer Atempausen für die Seele. So ein Ausatmen, das Gelassenheit schenkt und ein Einatmen, das sich genau genommen von alleine ereignet. Ich glaube, dass wir in Atempausen etwas von der Logik der Gnade „inhalieren“ können. Ich wünsche Ihnen, dass Segen da sein möge, wo sie sind und ich wünsche uns allen offene Augen, für den oder die Nächste, die es gerade nicht leicht hat.

Es wird gewählt in Hamburg und in Europa. Mit Blick auf Diktaturen ist erkämpftes Wahlrecht eine Gnade, finde ich. Vielleicht schaffen wir es in einer leichten Lebensfreude, dass wir nicht nur selber Stimmen für unsere Demokratie abgeben, sondern auch noch andere bewegen können, mitzumachen. Vor allem die Jüngeren, für die es die erste Wahl ist. Jesus hat uns beauftragt, in guter Gemeinschaft miteinander umzugehen und die Hoffnung nicht aufzugeben, dass uns ein Miteinander gelingen kann, das Gerechtigkeit und Frieden fördert. Ich wünsche uns die Kraft zu hoffen, dass dies Miteinander sich weit über die Kirchmauern hinaus erstrecken kann.

Ihre Pastorin Frauke Niejahr